Heimweh die Erste...
Auch meine dritte Woche fing erstmal ganz gut an:
Am Montag ging es erst mal wieder zum Surfen und ich muss wirklich sagen, dass es von Mal zu Mal einfach mehr Spaß macht und es mittlerweile kaum noch eine Welle gibt, bei der ich es nicht schaffe aufzustehen, einfach großartig! Das Wasser ist wirklich mein Lieblingsort geworden! Man vergisst einfach alles und hat Spaß! Das Surfen und das Meer werde ich wirklich vermissen!...
Am Dienstag sollte es dann eigentlich erstmals mit meinem Projekt losgehen, doch der Morgen veränderte alles... ein Todesfall zu Hause in Deutschland warf mich das erste Mal komplett aus dem Konzept und das erste Mal nach 9 Wochen bekam ich wirklich Heimweh... Ich bin zwar in meinen Auslandstrip mit dem Gedanken gestartet, diese eine Person möglicherweise nie wieder zu sehen, sich aber dann tatsächlich nicht mehr verabschieden zu können fühlt sich einfach beschissen an! Dazu der Gedanke, wie es wohl dem Umfeld geht, der Tochter, meiner Mama,... machte die Sache nicht besser. Ich wollte da sein, daheim, helfen, irgendwas tun... doch ich bin am anderen Ende der Welt und kann nur über mein Handy mein Beileid aussprechen... Ich hab mich so leer gefühlt, hilflos und irgendwie einsam. Ich wollte einfach nur nach Hause zu meinen Liebsten, meiner Familie, meinen Freunden... Ich hätte nichts an der Situation ändern können, aber ich hätte einfach da sein können. Ich war sehr dankbar, dass Marie ihr Projekt für diesen Tag absagte und bei mir blieb! So war wenigstens jemand da. Wir gingen an den Strand, setzten uns auf die Liegen und ich ließ einfach alles raus, hab viel geweint und versucht, mich vom Meer wieder beruhigen zu lassen... Sie hinterlässt ein großes Loch und ich hoffe, dass es ihr besser geht, da wo sie jetzt ist! Es war so überwältigend, als dann auch noch die streunenden Hunde kamen und wohl gemerkt haben, dass es mir nicht gut geht, sich an mich gedrückt haben und gejault haben, während ich geweint habe... Als ich mich etwas beruhigt hatte gingen wir zurück, frühstückten, machten Yoga und Marie versuchte mich den restlichen Tag abzulenken und zu beschäftigen. Danke dafür!! Ins Projekt ging ich am Abend dann auch nicht mehr, dafür hatte ich einfach keinen Kopf...
Am Mittwoch schaute ich den Surfern hier in La Punta beim surfen zu und erlebte anschließend noch einen wunderschönen Sonnenuntergang am Meer *.*
Am Donnerstag in der Früh stand dann der zweite Ausflug an:
eine Bootstour, um Delfine, Schildkröten und die Buchten und Strände vom Meer aus zu sehen. Bilder gibts hierzu nicht wirklich, aber es war jetzt auch nicht so wahnsinnig berauschend... Wir haben viele Delfine gesehen, einige Schildkröten von denen der Bootsfahrer auch eine ins Boot holte für eine kurze Zeit, aber ansonsten war es einfach nur kalt, weil die Sonne nicht schien und es windig war, nass von dem Wind, der das Wasser aufwirbelte und gegen Ende durfte ich dann auch noch meine Seekrankheit wieder begrüßen... Ich war echt froh, als ich wieder festen Boden unter den Füßen hatte und war gespannt auf das erneute Schaukeln später auf dem Surfbrett... zum Surfen nur so viel: Mir wurde nicht wieder schlecht, es war spaßig wie immer und weil wir erst so spät wieder kamen, war ich zu spät dran, um ins Projekt zu gehen... Naja, vielleicht klappts ja nächste Woche :D...
Freitag und Samstag hieß es dann wieder "Party-Time" im Kabbalah. Wir verbrachten die Nächte bis in die frühen Morgenstunden dort, tanzten, tranken und hatten einfach Spaß.
Am Sonntag fand Miguel, unser Surfcoach, noch ein Schildkrötennest mit ca. 35 Eiern am Strand, das wir später ins Schildkrötencamp brachten. Sonst ist am Sonntag nicht mehr viel passiert...
Es war eine sehr ereignisreiche Woche, mit vielen Hochs und Tiefs und Gefühlschaos und ich bin gespannt, was die nächste Woche mit sich bringt...
Waaas?? Schon Halbzeit??? :O
