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San Antonio

  • lisakaeufer
  • 15. Aug. 2017
  • 3 Min. Lesezeit

Heute war bisher der beste Tag, den ich hatte... Ich bin schon mit so guter Laune aufgewacht, dass ich mir schon dachte "DAS wird mein Tag!", und dann ging es genau so weiter: zum Frühstück gab es Pancakes *.*... was will man denn mehr? Auch in der Schule lief es anschließend mega gut. Ich war so erstaunt über mich selbst, was nach 1,5 Wochen schon alles möglich ist. Neben der täglichen Grammatikeinheit -määäh- war auch mal Zeit für ein Schwätzchen über ein Thema, das mich sehr interessiert -juuhuuu-... das Nachtleben in Guatemala. Rotlichtviertel in Deutschland? Gang und Gebe! Aber hier? Natürlich genau so... aber damit will ich euch gar nicht langweilen. Was ich eigentlich sagen sagen wollte ist, das ich es geschafft habe mich eine Stunde, EINE STUNDE, auf spanisch zu unterhalten. Auch das machte den Tag noch besser als er ohnehin schon war. Zum Mittag gab es dann Tapas, also Maisfladen, mit Hühnchen und Salsasauce. Ich hätte mich reinlegen können! Am Anfang hatte ich die Hoffnung hier abzunehmen, jetzt glaube ich eher, dass ich fett werde :D Damit werde ich auch in meiner Familie schon aufgezogen. Isst eine Person hier wenig, heißt es: Comer como un bajarito -> Essen wie ein Vogel. Jetzt heißt es: Du isst mittlerweile viel, an erkennt dich sicher nicht wieder, wenn du zurück gehst, weil du dick geworden bist :D aber es schmeckt halt auch so gut... Naja, wie auch immer...

Danach ging es zum Bus, um in ein Dorf namens "San Antonio, Aguas calientes" der s. g. "Indigenas" zu fahren. Auch auf dem Weg zum Bus muss man mir wohl angesehen haben, dass ich ziemlich gut drauf bin. Jeder der mir begegnet ist hat mich angesprochen und gefragt woher ich komme, wie es mir geht, wie ich heiße... ist mir vorher noch nie passiert... Springen wir ein Stück nach vorne...

Angekommen bei den "Indigenas" begrüßten die uns zuerst mit einem Tanz und erzählten uns anschließend etwas über ihre Kultur:

Angefangen mit den Schritten zur Herstellung ihrer Kleidung. Im ersten Schritt namens "Boladora", in dem sie die Wolle zu einem Bobbel aufwickeln, über den zweiten Schritt namens "Huridor", in dem sie das Grundmaterial aufwickelten, bis hin zum letzten Schritt namens "Telar de cintura", in dem sie dann ihre Muster in die Kleidung weben. Eine Bluse, die sie uns zeigten, war 6 Monate in Arbeit bis sie von beiden Seiten fertig bestickt und bereit zum tragen war... Wahnsinn wenn ihr mich fragt (Bilder in der Galerie). Auch die Farben ihrer "Zutes", also den Tüchern haben eine bestimmte Farbe, So steht gelb für den Sonnenuntergang, rot für das Blut der Verstorbenen, grün für die Natur, pink für die Liebe, blau für das Wasser und den Himmel und lila für deren religiöse Prozessionen...

Als nächstes zeigten sie uns, wie sie Dinge transportieren. Alles, zu jeder Zeit auf dem Kopf. Der Wahnsinn! Sie falten die "zutes" zu einem Polster und darauf kommen dann jegliche Dinge. Wir durften das dann auch ausprobieren. UNMÖGLICH sag ich euch! (Bilder in der Galerie) Die zweite Möglichkeit Dinge zu transportieren und vor allem Kinder zu tragen, ist die "zutes" auf den Rücken zu binden. Die Mütter tragen ihre Kinder bis sie 5 Jahre alt sind. Ich würde meinem Kind den Vogel zeigen. Wenn`s laufen kann, soll`s laufen :D Aber sowas wie Kinderwägen kennt man hier nicht.

Anschließend zeigte man uns, wie sich Jungen und Mädchen früher kennengelernt haben: Die nicht vergebenen Mädchen tragen über ihrer Schulter eine gestreifte "zute", die vergebenen eine gemusterte. Gefällt einem Jungen ein Mädchen versucht er, ihr die "zute" von der Schulter zu ziehen. Gefällt er ihr auch, lässt sie los, gefällt er ihr nicht, muss sie es festhalten. Zieht er so fest, dass sie es nicht halten kann und sie möchte ihn aber nicht, wirft sie ihm Dreck ins Gesicht... Das gewöhn ich mir jetzt auch an :D Macht mich einer an, der mir nicht gefällt, werf ich ihm Dreck ins Gesicht :D

Danach haben wir eine typische Hochzeit durchgespielt. Hier muss die Braut ihrer Schwiegermutter und ihrem Schwiegervater ein Geschenk überreichen, das mindestens 1 Jahr Vorbereitung gebraucht hat. Eine "zute" mit aufwendigem Muster z. B.

Zu guter letzte zeigten sie uns noch wie sie Kaffee und andere Gewürze mahlen, wir durften Tortillas machen und sie kochten für uns.

Anschließend ging es wieder nach Hause und ich fiel tot müde ins Bett...

Ich hoffe der Einblick hat euch gefallen...

Jetzt gehe ich glücklich schlafen :)

Freut euch auf die Bilder nach meinem Wochenende... bis dahin: Buenas noches


 
 
 

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